Die Fahrt mit dem Shovel-Projekt zum Nordkap
...auf in den Polarkreis, Tag 3, Freitag 13. Juni 2015


Ausgeruht wachten wir morgens auf. Feuchte Wege, bzw. Straßen machten uns darauf aufmerksam, dass es in der Nacht geregnet haben muss. Die Route, die wir am zweiten Tag gefahren sind Und dann konfrontierte ich Matthias noch mit einer Superidee, die von Wickie hätte sein können und das Motto hatte: "Warum nicht mal im Vorwege basteln?"

Falls die Straßen noch schlechter werden sollten, wäre es besser, wenn ich auf meine Konstruktion an der Schwinge (höhenverstellbare Stoßdämpfer) nutze.

Der Umbau war keine große Sache. Zwei Schrauben an der Schwinge lösen, einer hebt das Heck an, der andere positioniert die Schrauben im richtigen Loch.

Ich erhoffte mir dadurch eine höhere Bodenfreiheit und dass die Auspuffanlage nicht mehr so oft Bodenberührung hat. Das war der Plan und dann hieß es: "Werkzeug auspacken!"

Die Sache war innerhalb von 15 Minuten erledigt, da auch die Packtaschenbefestigung abgeschraubt werden musste. Unser Frühstücksbüffet hatten wir uns somit verdient. Direkt neben dem Campingplatz gab es einen Supermarkt mit einer Art Cafeteria, in dieser hatten wir eine super Aussicht auf die Hauptgeschäftsstraße und die dort befindliche Tankstelle.

Das Frühstück war ausreichend und dann hieß es wieder "zurück auf die Straße". Das Wetter fing an, sich von seiner guten Seite zu zeigen; ein fast wolkenloser Himmel. Es war trotzdem frisch und aus diesem Grunde hatte ich das Innenfutter der Textilhose eingeknüpft.

Schon nach den ersten Kilometern zeigte sich, dass "die Höherlegung" anscheinend eine gute Entscheidung war. Das Motorrad federte schön durch. Bei tieferen Bodenwellen hörte ich zwar gelegentlich noch ein Geräusch aus dem Bereich des hinteren Fenders, aber damit konnte ich leben.

Trotz der Bewölkung hatten wir Glück und irgendwie das Gefühl, dass das schlechte Wetter vor uns flüchtete. Ab und zu sah man beim genauen Hinschauen auch schon mal einen Berg.

Es lief alles wirklich gut, der Maschinenraum meldete: "Keine besonderen Vorkommnisse" und manchmal fühlte sich der raue Straßenbelag an, als ob man über gefräste Teerdecken fährt.

An einer Tankstelle betrachteten wir zufällig meinen Hinterradreifen. Der sah jetzt erst einmal nicht mehr top aus und deshalb war der erste Gedanke natürlich, dass die Ursache schon in Taiwan gesetzt wurde und der Reifen sich auflöste. Erste viel später stellten wir fest, dass die Kabeldurchführung für das Rücklicht jetzt als "Stoßdämpferanschlag" diente. Ich passte vorerst meine Geschwindigkeit den Straßenverhältnissen an und übte mich in der etwas veralteten Sportart: "Da kommt eine fiese Bodenwelle, stell Dich auf Trittbretter".

Aus den vergangenen Tagen hatten wir gelernt. Etwas früher suchten wir deshalb einen Zeltplatz und fanden letztlich in Jokkmogg unser nächstes Nachtquartier. Die Gesamtkilometerleistung lag jetzt bei 2281 Kilometern. Die Pizza vom Zeltplatzrestaurant schmeckte und gut genährt diskutierten wir über das Erlebte der letzten 807 Kilometer.
Weiter wollten wir am nächsten Tag den Stoßdämpferanschlag begrenzen, damit die Kabelführung nicht mehr den Fender berührte.

Siebte Erkenntnis: Ein Tag gänzlich ohne Pannen ist auch mal schön!



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