...meine ertse aber bestimmt nicht letzte Pre-Evo-Party
Ich möchte mit diesem Bericht meine Erlebnisse (Anfahrt usw.) mitteile.
Somit werden es ein paar Zeilen mehr
Wer eine Partyinfo der Pre-Evo-Party #4 in Kurzform lesen will, sollte den Bericht auf Gerry`s shovel-head.com lesen.
Ansonsten geht es jetzt los....
...irgendwann, im Jahre 2003 stieß ich auf diese Seite, die da hieß Shovel-Head.comAls ich dort las, dass es eine Party nur mit Pre-Evo-Motorrädern gegeben hatte, wusste ich, auch ich will einmal dabei sein.
Immer wieder kam etwas dazwischen, doch im Jahre 2006 nahm ich mir Urlaub; jetzt konnte mich nichts mehr aufhalten. Im näheren Bekanntenkreis war anfangs reges Interesse vorhanden, dahin mitzukommen, jedoch sank dieses, je näher der Tag der Abfahrt rückte. Gedanklich fuhr ich also schon alleine los.
Über Gerry´s Seite verabredete ich mich aber dann letztendlich am Freitag mit Clausck, Siggi und seiner Frau Marlies in Ahrensburg, die ich über das dortige Forum kennen gelernt hatte.
Von dort wollten wir ins "Shovelmekka" nach Bodenwerder fahren.
Tag eins, Freitag:
Den ganzen Tag war ich so aufgeregt, ich fing schon morgens an, dass Moped zu packen, und wartete auf die erlösende "14.00-Uhr-Marke"Dann ging es endlich los, meine Frau begeleitete mich noch ca. 30 Kilometer mit ihrem Moped, und dann fuhr ich von Kiel aus alleine weiter Richtung Ahrensburg.
Mit kurzer Verspätung (45 Minuten) fand ich dann auch endlich zu dem Haus von Claus. Man begrüßte sich, als würde man sich ewig kennen. Nach einem Kaffee, bei dem die vor uns liegende Strecke besprochen wurde, ging es weiter. Staus auf den Autobahnen hatten wir eigentlich nur in Hamburg, weil alle nach Hause wollten, um das Länderspiel Deutschland-Argentinien zu sehen. Gegen 17.00 Uhr kam es einem dann vor, als wenn dieser Tag ein autofreier Tag wäre...
...wir kamen gut durch, machten aber genügend Pausen und waren somit eigentlich immer über den Verlauf des Spieles informiert, weil auf den Rastplätzen immer eine Flimmerkiste lief. Auf der Raststätte Schwarmstedt bekamen wir mit, dass Deutschland, kurz vor Spielende, mit einem Tor im Rückstand war."Das war es", dachte ich mir. Deshalb war es für mich auch nicht schlimm, als es vor dem Schlusspfiff weiterging.
In Laatzen bogen wir von der Autobahn ab und fuhren durch das "Weserbergland" nach Bodenwerder. Gänsehaut hatte ich am ganzen Körper, als wir immer wieder in den Dörfern auf jubelnde, deutsche Fans trafen und die uns zuwinkten, vielleicht lag es aber auch daran, weil wir Shovels fuhren. Deutschland hatte Argentinien geschlagen, war aber der eigentliche Grund; wie spannend, bzw. "prügelnd" es tatsächlich auf dem Bolzplatz zuging, erfuhren wir erst später. Auf dem Partyplatz angekommen entgegnete ich dem "Kassenmann": "Was sollst du bekommen?" "Also, der Reihe nach... erst einmal 'Hallo' und herzlich Willkommen". Während er mir die Hand gab, sagte er noch: "Ich hoffe ihr hattet eine gute Anfahrt." Man kam ins Gespräch und ganz zum Schluss forderte er dann den Eintrittspreis.
"Wie familiär ist das denn?" Ich war schon auf vielen Treffen und kenne das eigentlich nur, wenn man zu einem befreundeten Club fährt und dort die Leute persönlich kennt. Gegen 20.30 Uhr fuhr ich glücklich mit der Nummer 123 auf den Platz, wo schon gut was war. Danach das Übliche: Zelt aufbauen und ein "Richtbier" aus der Satteltasche, was wir uns kurz zuvor auf der letzten Tanke gekauft hatten. Ca. 1 Stunde später, Marlies brachte ihr Moped noch weg (alle anderen Parken draußen), sollte es endlich zum Tresen gehen. Wir hatten ja auch Durst und Hunger. Auf dem Weg dahin, kam ein Motorrad auf den Platz gefahren, welches ein Kennzeichen aus "SL" besaß. Mehr im Spaß brüllte ich lautstark über den Platz: "Ey Alter, kannst Du etwa nicht Bescheid sagen?" Etwas erschrocken (so erzählte er mir später) drehte er sich um, als ich dann in beruhigender Stimme sagte, ..."dann hätten wir doch zusammenfahren können". Wir machten uns miteinander bekannt und schlugen Achim vor, das Zelt direkt neben unseren aufzubauen....
.....auf Grund dieses Zusammentreffens sollte später der erste PES in Schleswig-Holstein entstehen, da diese Vision zwar schon immer in meinem Kopf schwirrte, aber für die Ausführung doch der letzte Anstoß fehlte. Wie auch immer, als wir dann ins Partyzelt kamen, war ich zum zweiten Mal sprachlos. "Wie billig ist das denn hier?" Jeder redet vom "back-to-the-roots-event", hier wird es praktiziert. Wir feierten mit Dosenmucke bis spät in den Morgen, und hatten eine Menge Spaß.
Der Höhepunkt am Freitagabend war das "Burnout-Spektakel" zwischen "Zündungsgott" Arthur und Rudi.
Tag zwei, Samstag:
Morgens im Zelt aufgewacht und langsam den Reißverschluss geöffnet. "Mein Gott ist das hell!" Andererseits, aber auch warm wie in der Sauna. Während Marlies und Siggi schon wach waren, konnte ich erkennen, dass auch Claus gerade dabei war, sein Zelt zu öffnen. Kurzer "small talk" über den gestrigen Abend und dann die Frage: "Wo ist Achim eigentlich? Komisch, der hat doch nur Kaffee getrunken." Das von Gerry zur Verfügung gestellte Bad war sehr großzügig ausgestattet. Die Regentonne bot Platz für mehrere Personen. Ein bisschen Wasser ins Gesicht, guten Atem mit der Zahnbürste erzeugen und los geht's zum Frühstücken. Dann, im Laufe des Vormittages, kroch endlich auch Achim aus dem Zelt. Mit Bekannten aus Ostfriesland hatte er noch "fiesen-Whisky-mit-Vornamen" getrunken... na ja, mit uns trinkt er halt keinen Alkohol. Der Vormittag ging in der Hitze nur langsam vorbei. Genügend Zeit, um richtig geile Mopeds zu gucken. Für Mopeds, die es gerade zum Platz geschafft hatten, gab es die Möglichkeit, vor Ort Teile zu bestellen, die dann (wenn sie lagermäßig vorrätig waren) nachmittags gebracht wurden (super Sache!).Einige verließen mit gepackten Mopeds den Platz. Anscheinend wollten sie auch das in der Nähe stattfindende Ederseemeeting besuchen….
Naja, wer es haben muss...
Der Platz füllte sich, am Abend wurden letztendlich 386 Pre-Evos auf dem Platz gezählt. Es wurde auch eine Ausfahrt organisiert, aber auf Grund der Hitze verzichteten wir auf eine Teilnahme. Dann, am frühen Abend war es soweit,die "Spiele" mögen beginnen: Mit einer Phonmessung fing es an, wer hat das lauteste Moped? Viele drehten dort am Gashahn; unter andrem lösten sich hierbei Lampen aus der Fassung oder ganze Lampenschirme fielen herunter. Auch eine Kopfdichtung wurde verblasen...vielleicht auch mehr.
Ein einzigartiges, tolles Ereignis mit einer "Siegerleistung" von 128,5 Phon. Mit dem "Slow-Race"(das etwas andere Rennen) ging es weiter. Auf einer abgesteckten Strecke (ca. 50 Meter) sollten zwei gegeneinander antretende Fahrer so langsam fahren, wie es geht. Achim, der sich kurzfristig für eine Teilnahme entschied, wurde disqualifiziert, weil er die Füße abgesetzt hatte. Die langsamste Zeit wurde mit 41 Sekunden gemessen. Nachdem die erste Band "Nice Guys" gespielt hatte, wurden Pokale und Preise verteilt. Hier kam es zu einer freiwilligen Strippeinlage einer "Gewinnerin", die es auf Gerry´s T-Shirt abgesehen hatte. Danach kam die zweite Lifeband "The Elektrik Church". Wieder wurde, wie am Vorabend, ordentlich gefeiert und gelacht. Die Gute-Nacht-Geschichte hörte ich mir am Lagerfeuer von den Leuten aus Naumburg und Umgebung an; es ging um Stripperinnen, Geschenkband, Zahnseide usw...sagenhaft.
Tag drei, Sonntag:
Am nächsten Morgen war das Bad überfüllt, aber die Weser war ja auch noch da. Danach schön und reichlich gefrühstückt (leider ohne Kaffee) und dann das Zelt abgebaut. Langsam machten wir uns auf den Heimweg. Wir konnten Achim dazu überreden, mit uns die Heimreise anzutreten, damit er nicht wieder alleine fahren muss. In Schwarmstedt wollten wir die erste Pause machen. Bis dahin liefen alle Mopeds wie Uhrwerk. Doch dann kam es dicke……der Shovel von Claus streikte an einer Ampel. Gekickt hat er, wie ein Berserker, und wenn er sie zum Laufen brachte, dann nur noch mit Fehlzündungen...
Jacken aus, Helme ab, usw. Na ja, erst mal einen Kaffee, dann sehen wir weiter. Nach der Pause machten wir uns ans Werk, da sich am Verhalten von Claus`is Shovel nichts verändert hatte. So tauschten wir Kondensatoren, Zündkerzen, überbrückten... und hier und da, aber die Ursache konnten wir nicht lokalisieren.
Zwischendurch noch ein paar Dummbatzen mit Reiskochern, die dann Sprüche brachten wie "Typisch Harley, blablabla...". Und dann kam auch noch Achim, der uns seine neuste Beobachtung mitteilte. Schleimaustritt an seiner Harley; dieser tropfte aus Richtung Zündspule immer auf seinen Primärkasten. Einfach mit Nichtbeachtung strafen, das wird schon dachten wir…. Bei der Harley von Claus stellten wir dann fest, dass immer, wenn wir das Moped überbrückten, der Fehler anscheinend behoben war. Zündschloss und alles ausgebaut, nichts. Dann bauten wir die Batterie aus. Die sah aus, als wenn sie direkt aus der Wüste kam. Ein bisschen destilliertes Wasser nachgefüllt und die Reise konnte weitergehen. Yippieee, nach fast 2 Stunden hieß es dann...
Jacken an, Helme auf, usw. Wir haben auf den Kickstarter unserer Maschinen getreten und dann liefen die Motoren…fast alle. Nun holte uns die oben erwähnte Beobachtung ein. Achim hatte keinen Zündfunken mehr, dass konnten wir schnell feststellen, also...
Jacken aus, Helme ab, usw. Glücklicherweise hatte ich noch eine Zündspule in der Satteltasche. Das Umbauen der Zündspule dauerte nicht lange und nach insgesamt 2,5 Stunden ein erneuter Versuch...
Jacken an, Helme auf, usw. Alles schien zu funktionieren und los auf die A 7 Richtung Heimat. Im Rückspiegel konnte ich beobachten, dass Claus immer langsamer wurde. "Och, bitte nicht schon wieder." Auf dem Seitenstreifen angehalten; jetzt hatte der Shovel von Claus Fehlzündungen. Nur gut, dass ein paar Meter weiter eine weitere Raststätte war. Dort hieß es dann...
Jacken aus, Helme ab, usw. Dieser Fehler wurde schnell gefunden. Es gibt ja Leute, die tauschen einen defekten Kondensator aus und packen den defekten dann wieder ein. Somit haben wir bei der ersten Aktion einen defekten Kondensator gegen einen nicht defekten getauscht. Wir bauten den ursprünglichen Kondensator von Claus ein und warfen den defekten jetzt endgültig weg. Fehler behoben, also...
Jacken an, Helme auf, usw. Kurz vor dem Autobahnkreuz Harburger Berge trennten sich unsere Wege. Eigentlich wollten wir uns noch auf einer Raststätte bei einem Kaffee verabschieden, aber Achim war zu schnell. So vollzogen wir die Abschiedszeremonie auf dem Seitenstreifen. Achim und ich fuhren dann durch den Elbtunnel weiter. Trotz des Hamburger Motorradgottesdienstes und einer zuvor abgesperrten A 7, kamen wir gut durch. In Brokenlande der letzte "Halt" und dann ging es über getrennte Wege nach Hause.
Fazit:
Wir sind für ein einzigartiges Wochenende knapp 800 Kilometer gefahren,
aber für uns alle steht fest, dass wir uns so etwas wieder antun werden,
auf der PEP 2007, um Leute zu treffen…
...die anscheinend keine Pause während der Arbeiten am Tresen oder im Grill machten (ich hatte das Gefühl, die brauchen keinen Schlaf) und trotzdem immer freundlich waren
…die gleiche Interessen haben und mit denen man noch "Benzin" reden kann
…die schöne Mopeds haben
…die den Typen, der Gerry´s Regensachen geklaut hat, Teeren und Federn würden
...die vielleicht gemeinsam mit uns aus Schleswig-Holstein anreisen.
Ich habe schon einige Treffen besucht, aber dass war bis jetzt das Beste.
Nochmals Danke an den Veranstalter Gerry und die (auch unsichtbaren) Helfer/innen!!!
...liekoer