...wie immer einzigartig und unschlagbar

Freitag, 27.06.2008, halbacht in Schleswig-Holstein; ich werde von den Regentropfen, die ans Fenster und auf die Straße prasseln wach. Shovelschuppen - Bericht zur Pre-Evo-Party #6, 2008 "Auch das noch," denke ich innerlich und erinnere mich an die letzte Anfahrt zur PEP #5.
Naja, dieses Jahr bin ich besser vorbereitet, ich habe eine gute Regenhose, eine Regenjacke von der Bundeswehr und, ganz wichtig, damit die Füße nicht nass werden, "Regen-Überziehschuhe". Ein klappbare Visier, welches mit mit Druckknöpfen an meinem Jet-Helm angebaut werden kann, verhindert dass ich bei Regenfahrten dieses Gefühl einer andauernden Akupunktur im Gesicht habe. Alles in allem sieht das zwar ziemlich scheiße aus, aber und ich will fahren, egal was für ein Wetter ist. Shovelschuppen - Bericht zur Pre-Evo-Party #6, 2008

Es wird langsam 12.00 Uhr, ich stelle gerade die letzte Blödzeitung ins Netz, als ich höre, wie Achim auf den Hof gefahren kommt. Kurz darauf kommt Norbert, der aussieht, als wenn er eine Expedition zum Mond plant. Nach einem es-hört-bestimmt-gleich-auf-zu-regnen-Kaffee (…der seine Wirkung irgendwie nicht erreicht hat) werden die Regenklamotten (wieder) angezogen, und los geht's, zum wohl weltweit wichtigsten Pre-Evo-Ereignis welches in Bodenwerder stattfindet. Und dann gibt es auch kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Shovelschuppen - Bericht zur Pre-Evo-Party #6, 2008

Immerhin haben wir uns gegen 14.30 Uhr mit ein paar anderen auf der Raststätte Holmoor verabredet. Shovelschuppen - Bericht zur Pre-Evo-Party #6, 2008 Mit Verspätung kommen wir dort gegen 15.15 Uhr an. Grund waren zwei Kurzausfälle, die durch einen verlorenen Schalthebel und einer abvibrierten Schraube an (m)einer Mousetrap verursacht wurden. Auf der Raststätte Holmoor angekommen, konnten wir Claus, Sven mit seinem Sohn Tobias, Helmut und Olaf begrüssen. Shovelschuppen - Bericht zur Pre-Evo-Party #6, 2008

Das Wetter wurde besser und nach einem Smalltalk ging es weiter zur Raststätte Harburger Berge, wo wir auf Thomas und Till trafen. Hier gab es sogar die ersten Sonnestrahlen, und einige waren so mutig und entledigten sich der Regenklamotten.

Auf dem Autohof Schwarmstedt bietet es sich für uns "Nordmänner" immer wieder an, eine große Pause einzulegen (der Magen will ja auch was zu tun haben) und als ich auf die Uhr schaute, freute ich mich innerlich, weil Gedanken hochkamen wie: "Heute gib`s vor Acht noch `ne Jolle (ein Bier)"…weit gefehlt.
Das Gerücht, das man mit alten Harleys nur am Schrauben ist, wurde (zumindest auf dieser Fahrt) voll bestätigt. Das war dieses Mal wirklich wie verhext. Shovelschuppen - Bericht zur Pre-Evo-Party #6, 2008

Ein dritter, nicht vorgesehener Stopp, auf Grund einer leeren Batterie, war die Ursache. Das stellte sich aber erst zu spät heraus, denn ansonsten hätten wir noch das Experiment gestartet:
"Ist es möglich, dass eine Batterie, die mit Urin (statt destilliertem Wasser) aufgefüllt wird, weiterhin funktioniert?"
Ok, Selter geht wohl auch, zumindest kurzfristig schien die Batterie aus dem "Scheintod" zu erwachen. Das Moped wurde gestartet und weiter ging es …so ungefähr 10 Meter.
Erneut sicherte unser "lebendiges Warndreieck" Norbert mit seinem "Trachtenanzug der BAB-Arbeiter" die Bundesstraße ab. Shovelschuppen - Bericht zur Pre-Evo-Party #6, 2008

Eine Magneto-Zündung hat den Vorteil, dass diese auf keinen Batteriestrom angewiesen ist. Somit opferte Sven seine Batterie, und Achim konnte dann bis zum "Pre-Evo-Mekka" weiterfahren. Es dämmerte schon, als wir gegen 22.15 Uhr den Veranstaltungsort erreichten und ich mit der Nummer 156 auf den Platz fahren durfte.
Nach dem Zeltaufbau ging es wie immer ins Festzelt, wo man bei reichlich Getränken wieder viele Bekannte traf, oder neue Leute kennen gelernt hat.

Das war mal wieder ein gelungener Abschluss eines erlebnisreichen Tages, an welchem ich erkannte, dass es schöner ist, im Regen loszufahren und im Trockenen anzukommen als umgekehrt.

Nachdem wir am nächsten Tag in Bodenwerder unserem Lieblingsitaliener einen Besuch abgestattet hatten (in Fachkreisen auch Porzellanbegehung genannt), mussten noch ein paar Kleinigkeiten besorgt werden. Danach wollten wir zurück, um die ganzen schönen Mopeds bei Tageslicht bewundern zu können. Shovelschuppen - Bericht zur Pre-Evo-Party #6, 2008

Eigentlich waren wir schon fast wieder auf dem Veranstaltungsgelände angekommen, als Achim einfiel, Cola einzukaufen. Olaf und ich fuhren weiter, Achim wieder zurück nach Bodenwerder. Und das was Achim dann gebracht hat, hat vom legendären Hollister-Treffen bis zum heutigen Tag wohl noch keiner auf dem ganzen Erdball beim Besuch eines Motorradtreffens gebracht.
Der Typ ist in einen Friseurladen gegangen und hat sich die Kopfhaut massieren lassen. "Wie jetzt, was hast Du gemacht?"
O-Ton: "Ja, ich hatte Kopfschmerzen und da bin ich zu einem Friseur gegangen und habe nach einer Kopfmassage gefragt!"….

Nun gut, zurück zu den Mopeds auf dem Platz. Natürlich waren da wieder tolle Dinger bei. Das schönste war eine Knucklehead, kein Showbike, sondern mit Anfahrt von 500 Km. Einwandfreie Arbeit, oder?

Shovelschuppen - Bericht zur Pre-Evo-Party #6, 2008 Shovelschuppen - Bericht zur Pre-Evo-Party #6, 2008 Shovelschuppen - Bericht zur Pre-Evo-Party #6, 2008

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Und dann gab es da noch den Gewinner in der Kategorie "Vintage" Shovelschuppen - Bericht zur Pre-Evo-Party #6, 2008

Letztendlich bin ich ungefähr 10 Mal um den Platz gelaufen und immer wieder kamen neue Besucher und somit auch Mopeds auf den Platz gefahren. Eigentlich ist ja dort jedes Moped ein Leckerbissen (ob nun Original oder umgebaut), ein paar kann man auf der rechten Seite bewundern. Das ist das besondere an dieser Party. Man ist auf einem Platz, auf dem nur alte Böcke rumstehen, eins besser als das andere. Man kommt mit den Besitzern sofort ins Gespräch und kann sich über Details unterhalten. Das ist das, was Männerherzen erfreut "Howhowohowhow".
"Man ist eben auf einer Mottoparty"

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Am frühen Abend begannen die Spiele, angefangen mit der Phonmessung; die lauteste Harley war ein Gespann aus dem Kreis Schleswig. Satte 128 Phon.
Der bisherige Titelverteidiger nahm außerhalb der Wertung teil, konnte aber mit 128, 5 Phon noch einen drauflegen. Die Belustigung der Zuschauer stieg, als aus einem Öltank der Verschluß durch den verursachten Überdruck geschossen wurde, oder weil eine Fußraste die Vibrationen nicht abkonnte und abbrach. Eigentlich nicht verwunderlich, denn die Fußraste war von "Jay Brake"...

Beim "UmmeWetteKicken" mussten die Teilnehmer innerhalb von 1 Minute das Moped so oft wie möglich über den Kickstarter starten. Ein Schweizer hatte es mit seiner Sportster immerhin geschafft, das Moped 19 Mal zu starten und wieder auszumachen. Sagenhaft, jeder Kick ein Motorlauf.

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Schade war, dass das SlowRace in diesem Jahr nicht stattgefunden hatte. Ich war durch das Trainingslager "Runenrun" gut vorbereitet.

Somit wurde der Abend mit dem Auftritt der Liveband "Nice Guys" abgerundet.

Erwähnen sollte man auch die zwei "Flitzer der anderen Art"; sie fuhren nackt auf ihren Harleys einmal durch das Publikum, welches sich vor dem Festzelt aufgehalten hatte. Leider sind meine Bilder davon nichts geworden.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich schon gegen 23.30 Uhr in Zelt gekrochen bin, da ich noch mit den Nachwirkungen des Vorabends zu kämpfen hatte. Mit den alljährlichen "Burnout-Orgien" im Ohr bin ich aber ruhigens Gewissens eingeschlafen und war froh, dass ich auch bei der PEP #6 dabei sein konnte.

Shovelschuppen - Bericht zur Pre-Evo-Party #6, 2008

Den Vorteil, den ich am nächsten Tag außerdem genießen konnte: ich war ausgeschlafen und richtig Fit. Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen und machten uns über die A2 auf den Weg nach Hause. Bis auf den Verlust einer Schraube, die das Schaltgestänge halten soll, gab es auf der Rückreise keinerlei Verzögerungen.

Alle sind wieder zu Hause angekommen und freuen sich auf die PEP #7 und wir beschlossen jetzt schon, dass dann die Anreise nur über Bundes,- oder Landstraßen erfolgen wird. Die Autobahn wollen wir außen vor lassen. Die Route könnte dann so aussehen.

Für die Statistiker:

1. Achim hat den Titel des "Kickerkönigs zur Abfahrt aus Bodenwerder" an Pan-Norbert abgegeben
2. Dafür hat Achim den Titel als Pannenkönig 2007 jetzt inne ;-)
3. Die gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit lag in diesem Jahr bei 84 Km/h.
4. Es waren, laut Gerrys Angaben sagenhafte 364 Pre-Evos in Bodenwerder zu bewundern

Zu guter Letzt kann man nur wieder erwähnen, dass der Besuch der Pre-Evo-Party jede Entfernung rechtfertigt. Es war eine super Party und der Dank geht wie immer an den Veranstalter Gerry und seine Helfer, ohne die so ein Event nicht möglich wäre.
 
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