Füllmengen
...nicht immer kann man sich auf die Angaben des Herstellers verlassen
Die Herstellerangaben haben seinerzeit bestimmt mal gepasst. Aber das ist ja nun auch schon ein bisschen her, die
Mopeds haben viel mit ihren bisherigen Eigentümern mitgemacht und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass gar nicht
mehr das verbaut ist, was das eigentlich verbaut sein sollte.
Manchmal kann man sich aber auch mit einigen allgemeinen Tipps behelfen, die ich hier aufgelistet habe.
Und wie immer, wenn einer einen weiteren Tipp hat, einfach eine Mail schicken, ich vervollständige diese Seite dann.
Gabelöl:
- Durchmesser 35 mm oder 41 mm?
- OEM, kürzer oder länger?
Ein zu großes Luftpolster erzeugt eine schwammige Gabel, ein zu kleines Luftpolster erzeugt eine stuckerige/holprige und somit unkomfortable Gabel
Achtung nicht FL -early ‘77: Die FL Gabeln -early ‘77 besitzen in den oberen Verschluss-Schrauben eine Belüftung, deswegen kann sich kein Luftdruck aufbauen. Ist zuviel Öl drin, spritzt es unter Umständen aus der Belüftungsbohrung. Ursächlich können defekte oder gar nicht vorhandene Entlüftungsventile sein.Man kann diese Bohrung für immer verschliessen (was sich evtl. auf die Simmerringe auswirkt) oder ein Stück Schaumgummi, dass man statt des Ventiles in die dafür vorgesehene Bohrung der Verschlussschraube (von untern) stopft. Bei dem Austausch der Verschluss-Stopfen aus anderen Gabeln sollte man folgendes beachten:
- FL Gabeln bis ‘77 sind US Made = Zollgewinde
- FL Gabeln ab late ‘77 und FXWG Gabeln ab ‘80 sind Made by Showa Japan = metrisches Gewinde
Getriebeöl:
Abgesehen von den verschiedenen Getriebearten gibt es auch noch verschiedene Übersetzungen, die die Füllmengen beeinflussen könnten.Auch bei der Ölsorte gehen die Meinungen auseinander. Mit einem 80W-90 (Getriebeöl) kann man eigentlich aber nicht falsch machen. Da in Oldtimern meist Buntmetalle verbaut wurden, sollte es sich um ein Öl mit einer API-GL4, MIL-L 2105 Klassifikation handeln.
Achtung: Bei der Verwendung von GL5-Ölen prüfen, ob sie auch für GL1-Anwendungen freigegeben/empfohlen sind. Ansonsten besteht die Möglichkeit, dass Buntmetalle im getrieb angeriffen werden.
Einige Kickerdeckel besitzen auch eine Madenschraube, die sich mittig des Kickerdeckels befindet. Nachdem diese herausgedreht wurde, sollte da das Getriebeöl herauslaufen.
Zuviel Öl im Getriebe ist nicht vorteilhaft, weil dadurch Dichtungen oder Dichtungsringe in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Im schlimmsten Fall kann die Entlüftungsschraube verstopfen und ihr müsst Euch nach einem neuem Gehäuse umsehen.
Primäröl:
Die Teile des Antriebs laufen nicht im Öl, sondern werden durch den Ölnebel geschmiert, der durch die Rotation des Kupplungskorbes erzeugt wird.Serienmäßig wird dieser über den Ölkreislauf mit dem Motoröl versorgt. Eine Kontrolle ist dann nicht notwendig. Da diese Ölversorgung aber nicht nur Vorteile hat, wird die die Schmierung des Primärantriebes meist umgerüstet auf eine so genannte "Ölbadschmierung". Dieser Umbau ist in der Techbase von Shovel-Head.com genau beschrieben, wohin dann dieser Link führt.
Es kann auch normales Motorenöl verwendet werden, z. B. SAE 50W oder SAE 20W50.
Es sollten jedoch keine Öle sein, die für Kupplungen in Ölbädern geeignet sind. Sie enthalten so genannte Friction Modofier (Reibwertverbesserer), die lassen die Kupplung dann ganz munter rutschen
Motoröl
Nun, dazu gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Entweder gibt es da einen Peilstab oder man stellt das Moped waagerecht hin und schaut im Einfüllstutzen rein, ob dort genug vorhanden ist.Ich finde es ausreichend, wenn mein Zeigefinder an das Öl erreicht.
Vor- und Nachteile von Mehrbereichs- und Einbereichsölen kann man hier nachlesen.
Benzin; bleifrei oder nicht
Muss man Ersatzstoffe zugeben oder gar umrüsten? Ich habe folgendes Zitat, welches sich auf das bleifreie Benzin in den USA bezieht im Netz gefunden (Quelle):- Die Umweltschutzbehörde (EPA) gibt es seit 1970, der Verbraucherschützer Ralph Nader fordert seit Jahrzehnten ein
größeres Umweltschutzbewusstsein, und der „Clean Air Act“ (Gesetz zum Schutze der Luft) verpflichtet die Autoindustrie seit
Anfang der 70er Jahre zum Umrüsten der Motoren und zum Verbrauch bleifreien Benzins.
Es gibt Zusätze auf "Blei-Ersatz-Basis". Mein Gewissen beruhige ich damit, dass ich alle 4 Tankfüllungen so etwas beimische, ob es notwendig ist...?