Füllmengen
...nicht immer kann man sich auf die Angaben des Herstellers verlassen

Die Herstellerangaben haben seinerzeit bestimmt mal gepasst. Aber das ist ja nun auch schon ein bisschen her, die Mopeds haben viel mit ihren bisherigen Eigentümern mitgemacht und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass gar nicht mehr das verbaut ist, was das eigentlich verbaut sein sollte.
Manchmal kann man sich aber auch mit einigen allgemeinen Tipps behelfen, die ich hier aufgelistet habe.
Und wie immer, wenn einer einen weiteren Tipp hat, einfach eine Mail schicken, ich vervollständige diese Seite dann.

 

Gabelöl:

...und nun?

Nachdem ich aufgeklärt wurde, das gerade die "Telegabel-Füllmengenangaben" nur etwas für Baumarktchopperfahrer sind (zu denen ich definitiv nicht gehöre), kann man auch folgendermaßen vorgehen:
  • Verschluss-Schraube entfernen
  • Gabelfeder entfernen
  • Standrohr ganz in Tauchrohr einschieben
  • (30er) Gabelöl !!! einfüllen bis es 140mm unterhalb des oberen Ende des Standrohr steht (wegen des klapprigen Dämpferkörpers sollte man das dickste Gabelöl benutzen)
  • Standrohr wieder aus Tauchrohr rausziehen
  • Feder (mit den engen Windungen nach oben) reinstecken und Verschluss-Schraube aufschrauben
  • Die Füllmenge passt zu 90% bei allen Harley OEM-Gabeln oder Nachbau-Gabeln, da die Menge des Öles hauptsächlich das Luftpolster in der Gabel beeinflusst.
    Ein zu großes Luftpolster erzeugt eine schwammige Gabel, ein zu kleines Luftpolster erzeugt eine stuckerige/holprige und somit unkomfortable Gabel
    Achtung nicht FL -early ‘77:

    Die FL Gabeln -early ‘77 besitzen in den oberen Verschluss-Schrauben eine Belüftung, deswegen kann sich kein Luftdruck aufbauen. Ist zuviel Öl drin, spritzt es unter Umständen aus der Belüftungsbohrung. Ursächlich können defekte oder gar nicht vorhandene Entlüftungsventile sein.
    Man kann diese Bohrung für immer verschliessen (was sich evtl. auf die Simmerringe auswirkt) oder ein Stück Schaumgummi, dass man statt des Ventiles in die dafür vorgesehene Bohrung der Verschlussschraube (von untern) stopft.

    Bei dem Austausch der Verschluss-Stopfen aus anderen Gabeln sollte man folgendes beachten:

     

    Getriebeöl:

    Abgesehen von den verschiedenen Getriebearten gibt es auch noch verschiedene Übersetzungen, die die Füllmengen beeinflussen könnten.
    Auch bei der Ölsorte gehen die Meinungen auseinander. Mit einem 80W-90 (Getriebeöl) kann man eigentlich aber nicht falsch machen. Da in Oldtimern meist Buntmetalle verbaut wurden, sollte es sich um ein Öl mit einer API-GL4, MIL-L 2105 Klassifikation handeln.
    Achtung: Bei der Verwendung von GL5-Ölen prüfen, ob sie auch für GL1-Anwendungen freigegeben/empfohlen sind. Ansonsten besteht die Möglichkeit, dass Buntmetalle im getrieb angeriffen werden.
  • Moped waagerecht aufstellen; ich nutze dazu immer einen Holzklotz
  • Verschluss-Schraube aus dem Getriebe entfernen
  • Den Ölstand sollte man jetzt erkennen können -mittig des Kickerdeckels.
    Einige Kickerdeckel besitzen auch eine Madenschraube, die sich mittig des Kickerdeckels befindet. Nachdem diese herausgedreht wurde, sollte da das Getriebeöl herauslaufen.
  • Verschluss-Schraube reinschrauben, fertig
  • Wenn Öl aufgefüllt werden muss, drehe ich das Getriebe noch ein paar Mal durch, und kontrolliere, ob gewünschte Ölstand erreicht ist.
    Zuviel Öl im Getriebe ist nicht vorteilhaft, weil dadurch Dichtungen oder Dichtungsringe in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Im schlimmsten Fall kann die Entlüftungsschraube verstopfen und ihr müsst Euch nach einem neuem Gehäuse umsehen.

     

    Primäröl:

    Die Teile des Antriebs laufen nicht im Öl, sondern werden durch den Ölnebel geschmiert, der durch die Rotation des Kupplungskorbes erzeugt wird.
    Serienmäßig wird dieser über den Ölkreislauf mit dem Motoröl versorgt. Eine Kontrolle ist dann nicht notwendig.

    Da diese Ölversorgung aber nicht nur Vorteile hat, wird die die Schmierung des Primärantriebes meist umgerüstet auf eine so genannte "Ölbadschmierung". Dieser Umbau ist in der Techbase von Shovel-Head.com genau beschrieben, wohin dann dieser Link führt.
  • In diesem Fall das Moped auf dem Seitenständer stellen
  • Inspektionscover (rund) abschrauben
  • Öl einfüllen bis der Ölstand die Unterkante des Kupplungskorbs erreicht ist. Die Kupplungsscheiben sollten nicht im Öl stehen!
  • Es sollte spezielles Primärantriebsöl (wie beim Evo) benutzt werden. Die speziellen Primäröle gibt es auch rot eingefärbt. Damit lassen sich eventuelle Ölflecken unter dem Bike schnell zuordnen.
    Es kann auch normales Motorenöl verwendet werden, z. B. SAE 50W oder SAE 20W50.
    Es sollten jedoch keine Öle sein, die für Kupplungen in Ölbädern geeignet sind. Sie enthalten so genannte Friction Modofier (Reibwertverbesserer), die lassen die Kupplung dann ganz munter rutschen

     

    Motoröl

    Nun, dazu gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Entweder gibt es da einen Peilstab oder man stellt das Moped waagerecht hin und schaut im Einfüllstutzen rein, ob dort genug vorhanden ist.
    Ich finde es ausreichend, wenn mein Zeigefinder an das Öl erreicht.
    Vor- und Nachteile von Mehrbereichs- und Einbereichsölen kann man hier nachlesen.

     

    Benzin; bleifrei oder nicht

    Muss man Ersatzstoffe zugeben oder gar umrüsten? Ich habe folgendes Zitat, welches sich auf das bleifreie Benzin in den USA bezieht im Netz gefunden (Quelle): Das Blei im Benzin hatte eine kühlende Wirkung bei den Auslaßventilen. Und außerdem wurden die Ventile beim Schließen auf den Ventisitz etwas "gedämpft". Die "Bleifreisitze" selbst kann man von den "verbleiten Ventilsitzen" mit dem bloßen Auge nicht unterscheiden.
    Es gibt Zusätze auf "Blei-Ersatz-Basis". Mein Gewissen beruhige ich damit, dass ich alle 4 Tankfüllungen so etwas beimische, ob es notwendig ist...?

     

     

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